Liebe Lesergemeinde,

Ich habe mich – was mein Internet-Tagebuch betrifft – schweren Herzens zu einer Auszeit entschlossen.

Keine Sorge, gesundheitlich geht’s mir gut, ich habe aber zu Beginn der neuen Saison gemerkt, dass mir einfach die Zeit für ein ausführliches Reportertagebuch fehlt; und einen Abklatsch, so eine Art Alibi-Version, will ich nicht veröffentlichen.

Hintergrund ist unter anderem der Fachkräftemangel. So hatte ich in der jüngeren Vergangenheit in meinem Team beim WZO-Verlag, neben den drei festangestellten Redakteurinnen auch einen ausgelernten freiberuflichen Redakteur, der immer dann einsprang, wenn eine meiner Kolleginnen oder ich selbst im Urlaub oder krank war. Ein Verlag aus einer Nachbarregion hat dem Kollegen irgendwann eine Festanstellung in Vollzeit angeboten, die er angenommen hat. Zumindest vorrübergehend bin ich jetzt, neben meinen üblichen Aufgaben als Redaktionsleiter, derjenige, der einspringt, wenn eine Redakteurin krank oder im Urlaub ist. Gerade im Sommer ist zumindest der Urlaubsfall permanent relevant. Ich habe also seit einiger Zeit unter der Woche richtig gut zu tun… Am Wochenende bin ich fürs Radio unterwegs und/oder in der Familie. Ich finde keine Zeitfenster für das Internet-Tagebuch mehr.

Noch etwas Anderes kommt hinzu: Seit vier Wochen gibt es den Podcast „Auf ein Stadionbier mit Frank Rischmüller“. Inhaltlich findet da Ähnliches statt, wie im Internet-Tagebuch. Rückblick und Vorschau auf das aktuelle SC-Geschehen und Anekdoten aus meinem Radioreporter-Leben; das Ganze im Dialog mit der jungen Kollegin Stephi Woinke von baden.fm. Der Zeitaufwand für mich persönlich ist kaum höher als die Zeit einer jeweils live aufgezeichneten Episode, also in der Regel zwischen einer Viertelstunde und 30, 35 Minuten. Aufzeichnung ist in der Regel am Mittwochvormittag, um 18 Uhr geht das Ding dann online. Darum kümmert sich aber Stephi. Ich habe sehr viel Spaß am Podcasten und bekomme auch noch Geld dafür. Wenn ich meine Gedanken zum letzten und zum nächsten Spiel plus eine nostalgische Anekdote, die in der Regel einen Zusammenhang mit dem nächsten Spiel aufweist aber in Gesprächsform abgefeuert habe, fehlt mir eben nicht nur die Zeit, sondern auch das Mitteilungsbedürfnis in diesem inhaltlichen Zusammenhang. Dann ist da sozusagen meine Munition verschossen.

Deshalb möchte ich alle Leserinnen und Leser des Tagebuchs, über deren Zahl ich keine Ahnung habe, motivieren, unseren Podcast zu abonnieren. Da sind wir schon vierstellig, was die Hörerzahl betrifft…

Der Podcast ist selbstverständlich auch kostenlos, noch direkter und persönlicher als das geschriebene Tagebuch, und wer z.B. bei Spotify das Glöckchen anklickt, wird sogar darauf hingewiesen, sobald eine neue Folge draußen ist.

Das Reportertagebuch will ich damit nicht begraben, sondern hiermit lediglich eine Auszeit einläuten. Wenn die Beanspruchung im Verlagsalltag etwas nachlässt, weil wir vielleicht wieder einen „Springer“ finden und/oder wenn der Podcast nicht mehr stattfindet, weil sich kein Werbepartner findet oder so, kann ich mir durchaus vorstellen, das Reportertagebuch hier im Netz wieder aufzunehmen.

Ich ahne allerdings, dass die neue Darreichungsform „Podcast“ die attraktivere und zukunftsträchtigere Variante ist. Macht Euch selbst ein Bild und klickt uns an – „Auf ein Stadionbier…“ ist auf allen Plattformen zu finden, die Podcasts anbieten; Spotify, amazon Prime und was es da sonst noch so gibt. Selbstverständlich auch über die HP von baden.fm.

Man hört sich!